Minimal-invasive Operationstechnik

Minimal-invasive Operationstechnik

Die Operation wird sehr schonend minimal-invasiv und unter Beachtung der anatomischen Verhältnisse vorgenommen. Auf eine kurze Operationszeit wird weniger Wert gelegt als auf die Sorgfältigkeit beim Operieren.

Die für die Stabilität und Beweglichkeit wichtige Muskulatur wird bei der OP nicht beeinträchtigt.Patienten können und sollen sich schon am Operationstag selbst bewegen und dürfen bereits mit ganzem Körpergewicht aufstehen und gehen.

Die Nahttechnik bei der Hautnaht wurde für das bestmögliche Ergebnis aus der Schönheitschirurgie übernommen, um auch äußerlich ein gutes Operationsergebnis zu erhalten. Hier gibt es häufig Lob von Patienten, Kollegen und Physiotherapeuten. Der Vorteil ist zudem, dass die Narbe leicht nach hinten verläuft, besser heilt und von vorne nicht sichtbar ist.

Wir verwenden darüber hinaus das „Fast-Track-Programm“, das auch „Enhanced Recovery Programm (ERP)“ genannt wird, um die Genesung nach der Operation zusätzlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dies bedeutet: Spezielle Medikamente zur Verminderung von Blutungen und lokale (örtliche) Schmerzmittelgaben während der Operation, das Vermeiden von Drainagen und die frühe Mobilisation. In Verbindung mit der minimal-invasiven OP-Technik werden somit die besten Voraussetzungen für einen „schnellen Weg“ der Erholung nach der OP geschaffen.

Zugang

Als Operationszugang zum Hüftgelenk wird in der Regel der mini-posterior (mini-hintere) Zugang zum Hüftgelenk gewählt, der unter dem gut tastbaren seitlichen Hüftknochen schräg nach hinten zum Gesäß führt und als der originale Zugang angesehen wird. Die Schnitt-/Narbenlänge beträgt in der Regel 10 cm. Besonders in der Revisionsendoprothetik, also wenn das Kunstgelenk nochmals operiert werden muss, ist dieser Zugang allen anderen Zugängen überlegen und wird als Standard angesehen. Mehr Informationen hier.

Weltweit ist der hintere (posteriore) Zugang zum Hüftgelenk führend, gefolgt von dem seitlichen (lateralen) und seitlich-vorderen (antero-lateralen) Zugang. Der direkte-vordere (direct-anterior) Zugang hat international wenig Bedeutung aufgrund der hierbei notwendigen Streckbank, der längeren OP-Zeit, der häufigen Muskelverletzungen, der schlechteren Narbenbildung, der Nähe zum Schambereich und der Nähe zu großen Blutgefäßen und Nerven, wird aber aktuell als schonender minimal-invasiver Zugang sehr beworben.

Die Erholung ist bei dem hinteren und dem seitlich-vorderen Zugang am schnellsten, da keine Beeinträchtigung der für die Stabilität und Sicherheit erforderlichen Muskulatur erfolgt. Die Schnittlängen sind gleich. Gangbilduntersuchungen zeigen die Vorteile dieser beiden Zugänge sehr deutlich und auch die Vorteile des Oberflächenersatzes im Vergleich mit Kurzschaft und Standard-TEP.

Eine aktuelle Studie zeigt ähnliche Ergebnisse bei den verschiedenen Zugängen hinsichtlich der Infekt- und Revisionrate (Implant Survival After Minimally Invasive Anterior or Anterolateral Vs. Conventional Posterior or Direct Lateral Approach: An Analysis of 21,860 Total Hip Arthroplasties from the Norwegian Arthroplasty Register (2008 to 2013)).

Vergleich vorderer:hinterer Zugang ENG von Richard Sweet, M.D. /USA

Grafisch sind die Sichtbarkeiten am Becken bei der Operation im folgenden gut dargestellt (grüne Kreise: gut sichtbar, rote Kreuze: nicht sichtbar):

Anterolateral Zugang (Watson-Jones)
Anterolateral Zugang (Watson-Jones)
Direct anterior Zugang (Smith-Petersen)
Direct anterior Zugang (Smith-Petersen)
Posteriorer Zugang
Posteriorer Zugang
Lateraler transglutealer Zugang
Lateraler transglutealer Zugang

(mit freundlicher Genehmigung Dr. Rolf Schipp)

Diese Sichtbarkeiten sind bei Revisionseingriffen wichtig und haben in ihrer Konsequenz ebenso Einfluss auf die Wahl des Zugangs beim Primäreingriff.

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